Die Rolle des Paysagiste ist es vor allem, einen Blick auf das Bestehende zu eröffnen. […] Komischerweise denkt man von dem Paysagiste, er verändere etwas, damit es eine Landschaft wird. Wir wollen uns einen Paysagiste vorstellen, der Landschaft macht, ohne etwas zu verändern.
Bernhard Lassus [Paysagiste = (franz.) Landschaftsarchitekt]
Die Bilder von Landschaften und Städten müssen immer wieder neu in die Köpfe und die Herzen der Menschen gebracht werden. Gestaltete Spaziergänge sind hierfür eine erprobte Methode: Ähnlich einer Perlenschnur entfaltet sich entlang des komponierten Weges ein Storytelling, das der duchschrittenen Gegend eine besondere Leseart und Bedeutung einschreibt. Die zuvor lediglich latent vorhandenen Zeichen und „Mikrolandschaften“ finden hierüber Eingang in ein nun erweitertes Verständnis der Welt. Es ist wie nach dem ersten Kuss: Nichts hat sich (physisch) verändert und doch ist alles anders.
Die auf solche gehende Art vermittelte Erzählung verknüpft sich mit den jeweils selbst ergangenen, ganz sinnlichen und räumlichen Erlebnissen des Einzelnen – und graviert sich darüber tief ein. Besonders wirksam wird ein solches Storytelling, wenn es als ein Set aus (Teil)Erzählungen aufgebaut ist. Ganz in diesem Sinne entwickelt Atelier LATENT gangbare Konzeptionen für Spaziergangsveranstaltungen und -programme. Einge Beispiele:
GrünGänge in Leipzig
TALK WALKS : Spaziergangsforschung für Frankfurt & RheinMain
Wege zur Romantik
Titel und Beispielseiten aus der Konzeption „Wege zur Romantik“; erstellt 2013 im Auftrag Umweltamt Frankfurt am Main und Regionalpark Ballungsraum RheinMain GmbH
Audio-Spaziergang Via Brentano
Konzeption „Via Brentano“ und Realisation Audio-Spaziergang „Via Brantano“; 2012, im Auftrag Umweltamt Frankfurt am Main |
TALK WALKs : Spaziergangsforschung in Leipzig